Ahvaz
Über die Stadt
Ahvaz (auch Ahwas) im Südwesten des Iran, gelegen am mächtigen Karun-Fluss, ist das dynamische Zentrum der Provinz Chuzestan. Die Metropole gliedert sich in zwei Hauptteile: Der neuere, industrielle Stadtteil liegt am rechten Ufer des Karun, während die älteren, traditionelleren Viertel das linke Ufer prägen. Mit über 1,3 Millionen Einwohnern ist Ahvaz der bevölkerungsreichste Knotenpunkt für Geschichte, Kultur und Wirtschaft im südlichen Iran.
Iran: Die Geschichte von Ahvaz
Die Historie von Ahvaz reicht weit zurück. Die heutige Stadt liegt an der antiken Siedlung Tareiana, wo einst die berühmte Persische Königsstraße den Karun-Fluss kreuzte. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt als Hormuzd Ardaschir unter Sassanidenkönig Ardaschir I. (reg. 224–241 n. Chr.). Er erweiterte die Stadt massiv, errichtete einen strategischen Damm über den Karun und erhob die Stadt zur Hauptstadt der wichtigen Provinz Susania.
Aufstieg, Niedergang und Wiedergeburt
Nach der Eroberung durch muslimisch-arabische Truppen wurde die Stadt in Suq al-Ahwaz umbenannt und blieb zunächst ein Wirtschaftszentrum. Die Stadt erlitt einen schweren Niedergang durch die Zerstörung während der Zandsch-Rebellion (10. Jh.) und den Bruch des Karun-Damms (15. Jh.). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Ahvaz auf nur 2.000 Einwohner geschrumpft.
Die entscheidende Wende kam mit der Entdeckung des Erdöls. Dieses Ereignis löste ein rasantes Wachstum aus, woraufhin Ahvaz 1926 wieder zur Metropole von Chuzestan erklärt wurde. Trotz jüngerer tragischer Ereignisse hat die Stadt ihre strategische und wirtschaftliche Bedeutung sowie ihre Resilienz bewiesen.
Sprachen und Ethnien
Die Demografie von Ahvaz spiegelt ihre zentrale Lage an der Kreuzung verschiedener Kulturräume wider. Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus ethnischen Iranern, wobei auch Menschen arabischer Abstammung einen bedeutenden Teil ausmachen. Als Amtssprache dient Persisch (Farsi), die auch die wichtigste Verkehrssprache ist. Diese wird ergänzt durch regionale persische Dialekte wie Dezfuli und Behbahani. Darüber hinaus wird Arabisch von vielen Ahwazi-Arabern gesprochen. Auch die Sprachen der Bachtiaren und Luren sind aufgrund der geografischen Nähe lebendig und tragen maßgeblich zur bemerkenswerten kulturellen und linguistischen Vielfalt der Stadt bei.
Religiöse Koexistenz
Die Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum schiitischen Islam. Ein wichtiges spirituelles Zentrum ist das Mausoleum von Ali ibn Mahziar, einem hoch angesehenen schiitischen Gelehrten, das heute ein bedeutender Wallfahrtsort ist.
Die Stadt unterstreicht auch die historische Toleranz Irans: Neben dem Islam ist das Christentum durch historisch ansässige Minderheiten, vor allem armenischer und assyrischer Herkunft, vertreten. Wichtige Gotteshäuser sind die St.-Mesrop-Kirche sowie die Katholische und Evangelische Kirche Ahvaz.
Sehenswürdigkeiten in Ahvaz
Neben den Brücken zählen das prächtige Moin-ol-Toyar-Gebäude (ursprünglich eine Karawanserei der Qajar-Dynastie) und das erwähnte Mausoleum von Ali ibn Mahziar zu den wichtigsten kulturellen Anziehungspunkten.
Die Berühmten Brücken
Die Brücken sind das markanteste Merkmal der Silhouette von Ahvaz und Symbole ihrer strategischen Wichtigkeit:
- Pol-e Siah – Die Schwarze Brücke: Diese 1.050 Meter lange Eisenbahnbrücke (errichtet 1919) spielte während des Zweiten Weltkriegs eine zentrale Rolle als Teil des Persischen Korridors zur Versorgung der sowjetischen Armee.
- Die Weiße Brücke (Pol-e Sefid): Als „Braut der Stadt“ bekannt, war diese 501 Meter lange Auslegerbrücke die erste ihrer Art im Iran (1936). Ihre zwei beeindruckenden Betonbögen sind ein architektonisches Wahrzeichen.
Iran: Vielfältige Kulinarik im Süden
Die Küche von Ahvaz ist einzigartig im Iran und wird von der südlichen Lage und der Nähe zum Persischen Golf geprägt. Die Gerichte zeichnen sich durch die Verwendung aromatischer Gewürze und eine besondere Schärfe aus.
- Qaliye Mahi: Ein kulinarisches Highlight für Fischliebhaber. Dieser würzige Fisch-Eintopf wird mit Kräutern und der charakteristischen Säure der Tamarinde zubereitet.
- Falafel und Sambuse: Diese beliebten südlichen Snacks sind nirgends so authentisch wie im berühmten Falafel-Basar in der Anusheh-Straße.
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