Firuzabad

Die heutige Stadt Firuzabad liegt in einer fruchtbaren Ebene der Provinz Fars im Iran, etwa 110 Kilometer südlich der Metropole Shiraz. Historisch bekannt als Gōr (später Ardashīr-Khurreh, "Ruhm des Ardaschir"), ist dieser Ort eine der wichtigsten historischen Stätten im Iran. Firuzabad markiert den Ursprung des Sassanidenreiches (224–651 n. Chr.) und ist ein herausragendes Beispiel für die frühe sassanidische Architektur.

Firuzabad und seine historischen Bauwerke sind Teil der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte „Archäologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars“ und ein unverzichtbares Ziel auf jeder Iranreise.

Gōr: Die Perfekt Runde Sassanidenstadt im Iran

Die ursprüngliche Stadt Gōr, die Ardaschir I. (Gründer der Sassaniden-Dynastie) im 3. Jahrhundert n. Chr. gründete, war ein monumentales Symbol seiner zentralistischen Herrschaft im Iran.

• Kreisförmiger Grundriss: Die Stadt wurde auf einem perfekt runden Grundriss mit einem Durchmesser von etwa 1950 Metern angelegt.
• Stadtstruktur: Ein System aus 20 radialen Straßen führte auf ein architektonisches Zentrum zu. Die Stadt war von zwei Lehmmauern und einem breiten Graben umgeben.
• Das Minar (Ṭirbāl): Im exakten Zentrum des inneren Stadtkreises stand das Minar (oder Ṭirbāl), ein turmartiges, abgestuftes Bauwerk. Über seine Funktion wird spekuliert: Es könnte als sassanidisches Symbol für Ardaschirs Weltsicht, als Wasserturm oder als Anahita-Tempel (Göttin des Wassers) gedient haben.

Die Ebene, auf der Gōr errichtet wurde, war zuvor durch eine angebliche Flut von Alexander dem Großen versumpft. Ardaschir I. ließ Kanäle und Tunnel bauen, um das Wasser abzuleiten und die Stadt neu zu errichten, was seinen triumphalen Neubeginn im Iran symbolisierte.

Die Architektonischen Meisterwerke der Sassaniden im Iran

Die Umgebung von Firuzabad beherbergt zwei Schlüsselbauwerke, die die Entwicklung der sassanidischen Palastarchitektur im Iran dokumentieren.

Qal'eh Dokhtar (Mädchenschloss)

Vier Kilometer nördlich der Stadt thront die Festung Qal'eh Dokhtar auf einem steilen Felsen.

• Funktion: Die Anlage gilt als erste Festung Ardaschirs I. und als seine erste Residenz. Sie war strategisch positioniert, um die Ebene und die Zugangsstraße zu überwachen.
• Architektur: Der Palast ist auf drei Ebenen erbaut und zeichnet sich durch die Verwendung der Ecktrompe aus – einem architekturhistorisch bedeutenden Element, das den Übergang vom quadratischen Raum zur runden Kuppel ermöglichte.

Palast Ardaschir I.

Acht Kilometer entfernt liegt der große Palast Ardaschir Bābakān am Ufer des Tang-āb-Flusses, oft fälschlicherweise als Feuertempel bezeichnet.

• Aufbau: Der Palast (116 * 55 Meter) ist berühmt für seine drei monumentalen Kuppeln und weitläufigen Iwāne (offene Hallen). Die symmetrische Anordnung von Herrschafts- und Wohnbereichen ist typisch für die sassanidische Architektur des Iran.

Felsreliefs und Historische Bedeutung im Iran

Zwei monumentale sassanidische Felsreliefs in der Nähe von Firuzabad erzählen die entscheidenden Momente der Reichsgründung im Iran.

• Krönungsrelief: Es zeigt die Krönung Ardaschirs I. und trägt eine wichtige mittelpersische Inschrift.
• Siegesrelief: Dieses Relief (das größte der sassanidischen Zeit im Iran) stellt den Sieg Ardaschirs I. über den letzten Partherkönig Artabanos V. dar und ist damit ein zentrales Zeugnis des Dynastiewechsels.

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