Kermanschah

Über die Stadt

Kermānschāh, Ein unverzichtbarer Halt auf Ihrer Iran-Reise in den westlichen Provinzen. Diese historische, kulturell reiche kurdische Stadt im Iran ist das Tor zur berühmten Behistun-Inschrift (UNESCO-Weltkulturerbe) und den spektakulären sassanidischen Felsreliefs von Taq-e Bostan. Entdecken Sie die tiefe Geschichte und die einzigartige Kultur dieser Region.

Iran ein Vielvölkerstaat: Kurdischer Westen

Kermanschah ist primär eine kurdisch geprägte Stadt. Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Kurden und Luren. Diese demografische Zusammensetzung prägt das alltägliche Leben, die Traditionen und die Sprachlandschaft der Region.

Kurdische Sprachen und Volksgruppen

In der Provinz sind mehrere kurdische Dialekte verbreitet, darunter Sorani, Südkurdisch und Gorani. Diese Vielfalt spiegelt die unterschiedlichen Volksgruppen wider: Zum Beispiel stellen die Kalhor die bedeutendste Gruppe dar. Außerdem sind die Dschaf ein wichtiger Stamm. Die reiche kurdische Kultur mit ihren Traditionen, Musik und Festen ist tief verwurzelt und bietet authentische Einblicke.

Historische Zeitreise

Die Geschichte von Kermanschah reicht Jahrhunderte zurück und ist eng mit den großen Reichen Persiens verbunden.

Ursprung und Sassanidische Pracht

Nach historischen Überlieferungen wurde Kermanschah im 4. Jahrhundert n. Chr. unter Sassanidenkönig Bahram IV. gegründet. Den Namen soll die Stadt von Bahrams Titel Kerman Schah erhalten haben. Die sassanidische Ära war eine Blütezeit: Kermanschah diente den Königen, insbesondere Chosrau II., als beliebte Sommerresidenz. Zudem hat die berühmte Liebesgeschichte von Chosrau und Schirin ihren Hintergrund in dieser Region. Schon damals war Kermanschah ein bedeutender Ort an der wichtigen Handelsroute nach Bagdad.

Spätere Dynastien und Grenzstadt

Spätere Herrscher wie Hārūn ar-Raschīd nutzten die Stadt ebenfalls als Residenz. Nach der arabischen Eroberung (640 n. Chr.) wurde sie Teil der Provinz Dschibal. Im 11. Jahrhundert eroberten die Seldschuken die Stadt und machten sie zur Provinzhauptstadt. Mit dem Aufstieg der Safawiden erlangte Kermanschah strategische Bedeutung als Grenzstadt zum Osmanischen Reich. Folglich erlebte die Stadt mehrfach Besetzungen. Ab dem 17. Jahrhundert wurde sie zur wichtigsten Stadt im Persischen Kurdistan, verwaltet von den kurdischen Zangana.

Turbulente Zeiten im 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert brachte weitere Herausforderungen. Während des Ersten Weltkriegs war die Region Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen. Die Stadt wurde von russischen und später osmanischen Truppen besetzt. Später erlitt Kermanschah während des Iran-Irak-Kriegs (1980–1988) schwere Zerstörungen. Trotz der Narben des Konflikts half der Wiederaufbau der Stadt zu neuem Leben.

Iran: Kermānschāh – Heimat der Kurden und der Behistun-Inschrift

Die historischen Sehenswürdigkeiten sind von Weltrang und zeugen von der Bedeutung der Region.

  • Das Juwel der Sassaniden, Taq-e Bostan: Die Felsreliefs von Taq-e Bostan sind das berühmteste Wahrzeichen. Diese sassanidische Stätte besteht aus zwei in den Fels gehauenen Hallen (Iwan). Sie zeigen beeindruckende Krönungszeremonien sassanidischer Könige, detaillierte Jagdszenen und Reiterfiguren.
  • Die Monumentale Behistun-Inschrift: Die Behistun-Inschrift ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des Iran. Sie wird oft mit dem Stein von Rosetta verglichen. Die Inschrift berichtet von den Taten des achämenidischen Königs Dareios I. und ist in drei Sprachen gehalten: Altpersisch, Elamisch und Akkadisch.
  • Tekyeh Biglarbeygi: Berühmt für ihre exquisite Spiegelverzierungen (Ayeneh-kari). Diese Versammlungsstätte wurde in der Qajar-Ära erbaut.
  • Emad-o-Doleh-Moschee: Ebenfalls in der Qajar-Ära (1868 n. Chr.) erbaut, ist diese Moschee ein wichtiges religiöses Zentrum.

Kulinarische Vielfalt aus dem Westen Irans

Die Küche von Kermanschah ist so vielfältig wie ihre Geschichte. Die Tradition zeichnet sich durch herzhafte Eintöpfe, Gulaschgerichte und einzigartige Süßspeisen aus. Die sogenannten Ash sind ein Eckpfeiler der westiranischen Küche.

Herzhafte Spezialitäten

  • Ash-e Tarchineh: Ein einzigartiger, säuerlicher Eintopf mit fermentierter Weizenkleie.
  • Dande Kabab: Das ultimative Fleischgericht der Region. Es sind gegrillte Lammrippen, die speziell mit einer dicken, schmackhaften Sauce (Tomatenmark, Safran, Zitrone) bepinselt werden. Das Gericht ist berühmt für seinen intensiven Geschmack und zarte Textur.
  • Koofteh Shirin: Lokale, süß-saure Hackbällchen (Koofteh). Sie sind mit getrockneten Aprikosen, Rosinen und Walnüssen gefüllt. Zudem erhält die Sauce durch Granatapfelmelasse und Tomatenmark eine einzigartige Balance.
  • Valak Polo: Ein aromatisches Reisgericht, das die Spezialität des regionalen Berggemüses (Valak, ähnlich Bärlauch) nutzt.

Traditionelle Süßspeisen

Kein Mahl ist komplett ohne Shirini Kaak. Dieses traditionelle Gebäck besteht aus hauchdünnem, knusprigem Teig und ist mit Rosenwasser und Kardamom parfümiert.

Ihre Iranreise

Kermanschah bewahrt das Erbe der Sassaniden (Taq-e Bostan) und Achämeniden (Behistun), bietet tiefe Einblicke in die kurdische Kultur und eine einzigartige westiranische Küche.

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Stadtinformationen

Land: Iran