Qazvin
About City
Qazvin ist eine Stadt von immenser historischer Bedeutung. Einst regierte sie als prunkvolle Hauptstadt das mächtige Safawidenreich. Heute ist Qazvin die dynamische Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Daher gilt sie als bedeutender Knotenpunkt im Iran. Sie fasziniert Besucher mit ihrem reichen architektonischen Erbe, tief verwurzelten Traditionen und ihrer modernen Vitalität. Zusammenfassend bietet die Stadt eine fesselnde Mischung aus Geschichte, Kultur und wirtschaftlichem Fortschritt.
Iran: Die Historische und Geografische Verankerung von Qazvin
Die Stadt Qazvin liegt strategisch günstig, etwa 180 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Teheran im Iran. Sie liegt auf einer Höhe von 1.297 Metern über dem Meeresspiegel. Das Klima prägen kühle, trockene Winter und heiße Sommer. Die Provinz ist heute die Heimat von über 380.000 Einwohnern (Stand: 2010).
Qazvins Antike Wurzeln und Safawidische Blüte im Iran
Die Geschichte von Qazvin reicht tief in die Vergangenheit. Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass die Region seit etwa 9.000 Jahren Menschen besiedelten. Der Name der Stadt leitet sich möglicherweise vom Wort „Cas“ ab. Dieses Wort verweist auf das Volk der Chasaren. Historisch gesehen gründete vermutlich Schapur II. die Stadt als Festung. Sie trug den Namen „Schad Schapur“.
Im Laufe der Geschichte spielte Qazvin eine zentrale Rolle im persischen Reich. Die goldene Ära der Stadt begann im Jahr 1548. Zu dieser Zeit erhoben die Safawiden Qazvin zum Regierungssitz ihres Reiches im Iran. Diese Position hielt die Stadt bis 1598 inne. In dieser Periode schufen die Herrscher prächtige Paläste und architektonische Meisterwerke. Diese prägen heute noch das Stadtbild.
Später, in der neueren Geschichte, besetzte die Sowjetunion die Stadt im Laufe beider Weltkriege. Im Jahr 1921 spielte Qazvin eine entscheidende Rolle. Von hier aus startete Reza Schah Pahlavi den Staatsstreich. Dieser Staatsstreich führte zur Begründung der Pahlavi-Dynastie im Iran. Zuletzt würdigten Experten die anhaltende kulturelle und ökologische Bedeutung der Region. Sie nahmen 2023 die traditionellen historischen Gärten von Qazvin in die Liste der GIAHS der FAO auf (Globally Important Agricultural Heritage Systems).
Iran: Schiitische Tiefe und Alte Traditionen
Die Identität von Qazvin wurzelt tief im schiitischen Islam. Zusätzlich ergänzt eine bemerkenswerte sprachliche und religiöse Vielfalt die Stadtidentität im Iran.
Der Schiitische Islam und Minderheiten in Qazvin
Qazvin gilt als bedeutendes Zentrum des schiitischen Islam im Iran. Das religiöse Leben zeigen zahlreiche Institutionen und Riten. Die berühmte Freitagsmoschee (Masjed-e Jameh) sowie theologische Schulen (Madrasas) und Schreine bedeutender schiitischer Persönlichkeiten prägen das Stadtbild. Geistliche und religiöse Lehrer (Ulema) tragen wesentlich zur religiösen Erziehung und sozialen Orientierung der Bevölkerung bei. Schiitische Riten beeinflussen das öffentliche Leben stark. Dabei nehmen insbesondere die Muharram-Zeremonien, zum Gedenken an das Martyrium Imam Husseins, eine zentrale Rolle ein.
Trotz der Dominanz des Islam beherbergt Qazvin eine kleine, aber historisch präsente christliche Minderheit. Die armenische Gemeinde zeigt ihre Spuren in der Rafi-Kirche. Sie genießt bestimmte verfassungsmäßige Rechte auf Religionsausübung und parlamentarische Vertretung im Iran.
Sprachen und Kulturelle Traditionen
Die Hauptsprache in Qazvin ist Persisch. Allerdings tragen auch die aserbaidschanisch- und tatischsprachigen Bevölkerungsgruppen zur sprachlichen Vielfalt bei. Sie pflegen ihre jeweiligen Muttersprachen.
Eine der bedeutendsten kulturellen Traditionen Qazvins ist das „Panjah Bedar“-Fest. Man feiert das Fest jedes Jahr am 9. Mai. Es markiert den Abschluss der persischen Neujahrsfeierlichkeiten (Nowruz) im Iran. Es symbolisiert den starken Gemeinschaftssinn, da sich die Einwohner auf der Mosalla (dem großen Gebetsplatz) versammeln. Dort beten sie gemeinsam um Regen und eine reiche Ernte. Es ist ein lebendiger Ausdruck der Dankbarkeit und der tiefen Verbundenheit mit dem kulturellen Erbe.
Qazvin als Industriemotor und Knotenpunkt
Qazvin zählt zu den am stärksten industrialisierten Regionen des Iran. Tatsächlich belegt die Region landesweit den vierten Platz in der Industrieproduktion. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt für Technologie und Investitionen. Die lokale Wirtschaft orientiert sich stark an der Zukunft. Dementsprechend fokussiert sie sich zunehmend auf saubere und wissensbasierte Energien sowie moderne Landwirtschaft. Dadurch wird Qazvin zu einem attraktiven Standort für Investoren.
Sehenswürdigkeiten: Baudenkmäler aus der Kaiserzeit
Die architektonischen Juwelen Qazvins spiegeln die verschiedenen Epochen der Stadtgeschichte des Iran wider:
- Die Jāmeh-Moschee: Dieses Meisterwerk der islamischen Baukunst ist die älteste Freitagsmoschee im Iran. Man errichtete sie im Jahr 808 n. Chr. auf den Fundamenten eines zoroastrischen Feuertempels der Sasanidenzeit. Die Anlage gestalteten Architekten im traditionellen Vier-Iwan-Stil. Außerdem vereint sie architektonische Elemente aus über tausend Jahren. Sie ist reich verziert mit kunstvollen Ziegelarbeiten und Stuckreliefs.
- Kolah-Farangi-Palast (Chehel Sotun): Den „Palast der vierzig Säulen“ baute Schāh Tahmasp I. während der Safawidenzeit. Dieses achteckige, zweistöckige Bauwerk ist das einzige erhaltene Gebäude der einst umfangreichen Palastanlage. Es beeindruckt mit kunstvollen Wandmalereien und farbenprächtigen Majolikafliesen.
- Darb-e-Koushk-Tor: Dieses Tor ist eines der nur noch zwei erhaltenen Stadttore aus der Qajar-Zeit. Seine Fassade schmücken auffällige Majolika-Fliesen. Sein Name leitet sich von den Lustschlössern (Koushk) ab. In deren Richtung führte das Tor einst.
- Mausoleum von Āmaneh Khātun: Das Safawiden-Mausoleum widmeten die Erbauer der Tochter des sechsten schiitischen Imams. Es beeindruckt mit einer großen, mit Majolika bedeckten Doppelkuppel. Die Kuppel bildet einen achtzackigen Stern.
- Rafi-Kirche: Diese armenisch-apostolische Kirche aus Backstein zeugt von der multikulturellen Geschichte der Stadt. Sie ist Schauplatz der jährlichen Feierlichkeiten zur Weintraubensegnung im August.
Iran: Kulinarische Spezialitäten
Die Küche von Qazvin ist bekannt für ihre bodenständigen, nahrhaften Gerichte. Ebenso berühmt ist sie für einfache, aber köstliche Süßspeisen im Iran.
- Die Aash-Gerichte (Suppen/Eintöpfe): Sie sind ein Grundpfeiler der regionalen Küche. Diese herzhaften Suppen bereiten Köche oft mit Linsen, Nudeln (Reshteh), frischen Kräutern und Gemüse zu. Sie bieten einen tiefen Einblick in die traditionelle Hausmannskost.
- Shirini Ghandi: Diese einfachen, aber äußerst beliebten Zuckerkekse produzieren Bäcker aus wenigen traditionellen Zutaten. Sie sind der ideale, zarte Begleiter zu persischem Tee und bei festlichen Anlässen. Außerdem bereichern weitere traditionelle persische Süßspeisen die Geschmackskultur der Stadt.
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