Teheran
Über die Stadt
Teheran ist die unbestrittene Hauptstadt und das Zentrum des Iran. Die Stadt beherbergt im amtlichen Stadtgebiet laut Volkszählung von 2016 etwa 8,7 Millionen Menschen; die gesamte Metropolregion wird auf 15 bis 20 Millionen geschätzt. Als Industrie- und Handelsstadt mit vielen Universitäten, Hochschulen, Bibliotheken und Museen ist Teheran ein bedeutender Mittelpunkt für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie das wichtigste Verkehrszentrum des Iran.
Geografie und Klima: Zwischen Wüste und Gipfeln
Teheran liegt im iranischen Hochland, eingebettet im Süden des mächtigen Elburs-Gebirges und südlich des Kaspischen Meeres, durchschnittlich 1.191 Meter über dem Meeresspiegel
- Alpine Nachbarschaft: Ungefähr 66 Kilometer nordöstlich ragt der 5.604 Meter hohe Vulkan Damavand empor. Nördlich grenzt der Berg Tochal (3.933 Meter) direkt an das Stadtgebiet und ist durch eine Seilbahn erschlossen.
- Klima der Extreme: Es herrscht ein wüstenähnliches Kontinentalklima. Die Sommer sind heiß und trocken (Juli-Durchschnitt über 30 °C im Süden). Die Winter sind kalt (Januar-Durchschnitt um 2 °C im Norden). Die Nähe zur zentraliranischen Wüste im Süden verstärkt die klimatischen Kontraste.
Die Geschichte: Vom Obstgarten zur Weltstadt
Teheran war ursprünglich eine unbedeutende Obstgarten-Siedlung nahe der viel bedeutenderen Stadt Rey.
- Die Frühen Jahre: Der Ort wurde erstmals zwischen 1108 und 1116 im „Fars-nama“ von Ibn Balkhi erwähnt. Nach der Zerstörung Reys durch die Mongolen im Jahr 1220 suchten viele Bewohner Zuflucht in Teheran, was zur langsamen Entwicklung beitrug.
- Safawidische Ära: Erst unter der Herrschaft der Safawiden entwickelte sich Teheran zur Stadt. Tahmasp I. umgab die Siedlung und ihre Festung (später Golestanpalast) mit einer Stadtmauer. Unter Abbas I. entstanden breite Straßen und Alleen. Karim Khan-e Zand ließ einen Palast erbauen, verlegte seine Residenz jedoch aus Sicherheitsgründen nach Schiras.
- Hauptstadt unter den Kadscharen: Unter Agha Mohammad Khan Qajar (1742–1797) wurde Teheran schließlich zur Hauptstadt des Iran.
- Ausbau unter den Pahlavis: Unter Reza Schah Pahlavi wurde Teheran in den 1930er Jahren massiv ausgebaut. Alte Viertel wurden für ein neues, geometrisches Straßennetz abgerissen. Der Bau der Transiranischen Eisenbahn verband Teheran mit dem Kaspischen Meer und dem Persischen Golf.
Rasantes Wachstum und Stadtentwicklung
Von 15.000 Einwohnern um 1800 überschritt die Stadt 1883 die 100.000-Grenze und erreichte bis 2006 durch Einwanderung 7,8 Millionen. Die Bevölkerungsdichte beträgt heute über 10.000 Einwohner pro Quadratkilometer.
Teheran ist der Motor der iranischen Wirtschaft und zieht täglich Millionen von Pendlern an. Diese Menschen kommen aus den umliegenden Regionen und sogar von weiter her, um zu arbeiten, Geschäfte zu tätigen und die zentralen Dienstleistungen (wie Universitäten oder Behörden) zu nutzen. Dies führt tagsüber zu einer extremen Überfüllung, insbesondere im Zentrum, auf den Hauptstraßen und in der U-Bahn. Die Stadt quillt regelrecht über, der Verkehr ist berüchtigt. Nach Feierabend kehren viele dieser Menschen in ihre Heimatorte zurück. Die Stadt atmet auf. Das Pendleraufkommen leert die Straßen in den späten Abendstunden, was zu einem deutlichen Unterschied in der Atmosphäre führt.
Intensive Bautätigkeit im Norden führte zur Beseitigung vieler Gärten zugunsten von Luxuswohnungen, die oft als Spekulationsobjekte leer stehen. Trotz dieser Probleme fördert die Stadtverwaltung den Ausbau von Parks und Grünflächen.
Religion
Religiös ist Teheran klar vom schiitischen Islam geprägt, der die Staatsreligion des Iran darstellt und das öffentliche Leben fundamental beeinflusst. Gleichzeitig ist die Hauptstadt ein Schmelztiegel für anerkannte religiöse Minderheiten wie Christen (überwiegend Armenier und Assyrer), Juden und Zoroastrier. Diese traditionellen Gemeinschaften pflegen ihre Kultur und haben ihre eigenen Gotteshäuser, wenngleich sie im Alltag und rechtlich eingeschränkten Regeln unterliegen.
Sehenswürdigkeiten
Die Architektur Teherans ist eine Mischung aus historischen Kadscharen-Bauten, Pahlavi-Palästen und moderner Ingenieurskunst. Teheran ist das kulturelle Epizentrum des Iran. Das größte Theater ist die Vahdat-Konzerthalle (ca. 1.000 Sitzplätze, eröffnet 1967). Das Fadschr-Theaterfestival ist ein wichtiges jährliches Kulturevent. Die Stadt beherbergt zahlreiche bedeutende Museen:
Iran-Reise: Paläste und Historische Bauwerke
- National Museum of Iran (Iran Bastan Museum): Das wichtigste archäologische Museum des Landes, unterteilt in das Museum des Alten Iran (mit präislamischen Artefakten) und das Museum für Archäologie und Islamische Kunst.
- Museum für zeitgenössische Kunst (Tehran Museum of Contemporary Art): Besitzt eine der größten Sammlungen westlicher moderner Kunst außerhalb Europas und der USA (Werke von Picasso, Warhol, etc.) sowie eine wichtige Sammlung iranischer zeitgenössischer Kunst.
- Kronjuwelenmuseum (National Jewelry Museum): Befindet sich in der Nationalbank und beherbergt unschätzbare Schätze der persischen Monarchen, darunter der berühmte Darja-ye-Nur-Diamant und der Juwelenglobus.
- Golestanpalast-Museum: Ein UNESCO-Weltkulturerbe und der ehemalige Regierungspalast der Kadscharen-Dynastie. Die verschiedenen Gebäude des Komplexes beherbergen Ausstellungen von Keramiken, Schmuck, Waffen und historischen Dokumenten.
- Iranisches Teppichmuseum (Carpet Museum of Iran): Eine beeindruckende Sammlung einzigartiger und historischer Teppiche und Kelims aus ganz Persien, die die Kunst und Geschichte der iranischen Weberei darstellt.
- Abgineh Museum (Museum für Glas und Keramik): Ein architektonisch reizvolles Gebäude (einst ein Palast der Kadscharen-Dynastie) mit einer exquisiten Sammlung von Glas- und Keramikfunden aus verschiedenen Epochen.
- Reza-Abbasi-Museum: Konzentriert sich auf iranische Kunst von der vorislamischen Zeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere Kalligrafie, Malerei und Miniaturkunst.
- Saadabad-Palastanlage: Der frühere Sommerwohnsitz der Pahlavi-Könige. Der weitläufige Komplex besteht aus über 18 Palästen, die heute verschiedene Museen sind (z. B. das Weiße Palais/Mellat Museum, das Grüne Palais).
- Niavaran-Palastkomplex: Der letzte königliche Wohnsitz der Pahlavi-Familie. Die Paläste und Museen zeigen das königliche Leben und die modernen Sammlungen.
Bedeutende Sehenswürdigkeiten
- Borj-e Milad (Fernsehturm): Die höchste Konstruktion des Iran (435 Meter hoch, 2007 errichtet) und eines der höchsten freistehenden Bauwerke der Welt.
- Freiheitsturm (Azadi-Turm): Eines der bekanntesten modernen Wahrzeichen, 45 Meter hoch, errichtet 1971 zur 2500-Jahr-Feier der Monarchie.
- Azadi-Sportkomplex: Mit einem Fassungsvermögen von 78.000 Zuschauern ist es das größte Stadion Teherans und Austragungsort der wichtigsten Länderspiele sowie der Spiele von Persepolis und Esteghlal.
- Parks: Trotz des Wüstenklimas wurden viele Parks angelegt: der Mellat-Park, der Laleh-Park und der Dschamschidieh-Park. Der Chitgar-Park im Westen ist mit 14,5 Quadratkilometern der größte der Provinz.
- Imam-Chomeini-Moschee: Nähe des Basars, Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut, beeindruckt durch ihren Innenhof mit vier Eingangstoren und einer blauen Hauptkuppel.
- Masdsched-e – Shahid Mottahari: Mit 700 Quadratmetern die größte Moschee der Hauptstadt (fertiggestellt 1830). Beherbergt eine theologische Fakultät.
Kulinarische Spezialitäten
Die Teheraner Küche bietet eine breite Palette traditioneller persischer Gerichte, die auf Basmati-Reis basieren und mit frischen Kräutern, aromatischen Gewürzen und Fleisch zubereitet werden.
- Tschelo Kabāb: Das persische Nationalgericht: gegrillter Kebab (Koobideh oder Djudje Kebab) und duftender Reis (Tschelo).
- Fesenjan: Komplexes Schmorgericht aus Huhn mit einer reichhaltigen Walnuss-Granatapfelsoße.
- Ghormeh Sabzi: Herzhafter Eintopf aus frischen Kräutern, Bohnen, Fleisch und getrockneten Limetten.
- Zereshk Polo ba Morgh: Festliches Reisgericht mit Berberitzen (Zereshk) und zartem Hähnchen.
- Polo ba Tahdig Sibzamini: Reis mit einer knusprigen Kartoffelkruste am Topfboden (Tahdig).
- Ash (Asch): Eine dicke, sättigende Suppe in vielen regionalen und saisonalen Varianten.
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